Gesundheit

Kaiserschnittnarbe brennt: Ursachen und Behandlung

Kaiserschnittnarbe
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Eine der größten Entscheidungen rund um die Geburt ist der Weg, auf dem das Baby auf die Welt gebracht wird. Für manche Mütter ist der Kaiserschnitt aufgrund von Komplikationen keine Wahl. Andere hingegen betrachten ihn als sicherer oder unkomplizierter und bevorzugen diese Art der Geburt. In Deutschland wird heute ein Drittel der Neugeborenen per Kaiserschnitt geboren.

In jedem Fall ist die Schnittgeburt immer ein großer chirurgischer Eingriff. Es wird nicht nur die Haut eingeschnitten, sondern auch die Bauchdecke, Nerven und die Gebärmutter. Das ist als solches kein Problem. Allerdings sollte die Pflege der Narbe mit Sorgfalt behandelt werden. In manchen Fällen kann es zu Problemen kommen. Eine brennende Kaiserschnittnarbe kann ein Zeichen dafür sein. Wir haben im Folgenden Ursachen und Tipps aufgezeigt.

Was tun, wenn die Kaiserschnittnarbe brennt?

Schmerzen und/oder Taubheit nach einem Kaiserschnitt sind vorerst kein Grund zur Sorge. Wenn die Kaiserschnittnarbe brennt oder sticht, kann das ein Zeichen dafür sein, dass der Heilungsprozess nicht wie gewollt verläuft. Wie bei jeder anderen Narbe muss neues Gewebe gebildet werden. Vereinfacht gesagt schießt der Körper Kollagen in die betroffenen Regionen. Dieses muss dann neu zu Haut, Nerven, Muskeln oder Arterien geformt werden. Unser Körper verfügt über eine wunderbare Selbstheilungskraft, aber es können Komplikationen auftreten. Die Gründe hierfür können sein:

  • Infektion: Das ist der häufigste Ursachen für das Brennen der Kaiserschnittnarbe. Eine Infektion oder Entzündung löst Jucken, Brennen und Ziehen aus. Zudem kann sich Eiter bilden. Auch wenn sich eine Rötung und Hitze um die Narbe entstehen, spricht das für eine Infektion. Fieber oder Übelkeit sind ebenfalls Anzeichen für eine Entzündung.
  • Endometriose: In diesem Fall bilden sich kleine Zysten unter und rund um die Narbe. Auch das kann zum Brennen oder Spannungsgefühl führen. Wer kleine Knötchen spürt, sollte seinen Arzt konsultieren.
  • Narbenbruch (Hernie): Das ist zwar sehr selten, aber nicht ausgeschlossen. Zeichen hierfür sind starke Schmerzen und Ziehen auf einer Seite der Narbe.
  • Hämatom: Im Grunde genommen handelt es sich um einen Bluterguss im oder rund um das Narbengewebe. Das kann schmerzhaft sein, muss aber nicht zwangsläufig auch gefährlich sein.
kaiserschnitt pflegen
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Was genau ist ein Kaiserschnitt eigentlich?

Es gibt zwei Arten, den Schnitt zu vollziehen. Entweder vertikal oder horizontal. Erstere wird in der Regel nur durchgeführt, wenn Risiken oder Anomalien vorliegen. Er braucht länger zu heilen, ist schmerzhafter und lässt sich später weniger leicht kaschieren. Daher wird der vertikale Schnitt auch als Bikininarbe beschrieben. Die Kaiserschnittnarbe ist dann später leicht unter der Bikinihose zu verstecken. Allerdings können auch bei einem vertikalen Schnitt Probleme auftreten. Frauen werden angewiesen, kurz nach der Geburt wieder aufzustehen und sich zu bewegen. Das soll einem Aneurysma in den Beinen vorbeugen und hilft der Wundheilung.

Allerdings kann das sehr schmerzhaft sein und erfordert einiges an Disziplin von den Müttern. Zudem werden Nerven bei dem Eingriff durchtrennt, daher kann sich der Bereich um Einschnitt taub anfühlen. All das ist vorerst nicht ungewöhnlich und sollte nicht beunruhigen. Nur wenn die Narbe nicht gut heilt oder sich sogar entzündet, muss ein Arzt aufgesucht werden. In jedem Fall sollte die Heilung nach dem Kaiserschnitt mit Achtsamkeit und Fürsorge behandelt werden. So lassen sich Schmerzen reduzieren und die Wundheilung beschleunigen.

Darauf sollte nach dem Eingriff geachtet werden

Direkt nach dem Eingriff wird die Narbe wehtun und leicht gerötet sein. Das ist Teil des Heilungsprozesses. Dieser kann von Frau zu Frau unterschiedlich verlaufen, aber die meisten Mütter müssen vier bis sechs Tage im Krankenhaus bleiben. Bis es zur vollständigen Heilung kommt, kann es sogar Wochen dauern. Hygiene ist eines der obersten Gebote. Besonders wenn die Kaiserschnittnarbe nach dem Duschen oder Waschen nass ist, sollte ein Wundheilspray benutzt werden und die Narbe mit einem sterilen Tuch vorsichtig abgetupft werden. Vermeiden Sie in jedem Fall enge Kleidung. Hosen oder Unterwäsche mit Gummiband können direkt auf die Narben drücken.

Weite und weiche Baumwollkleidung sind besser. Ob das Kühlen hilft, ist nicht erwiesen, aber in manchen Fällen kann es helfen, die Schmerzen zu mildern. Allerdings sollte es nicht übertrieben werden. Die Durchblutung ist durch den Schnitt unterbrochen, ist aber für die Wundheilung enorm wichtig. Daher können leichte Massagen mit Narbencremes oder milden Ölen helfen. Nicht direkt auf dem Schnitt, solange nicht vollständig geheilt ist. Aus demselben Grund ist Bewegung wichtig. Allerdings ohne die Kaiserschnittnarbe zu strapazieren. Schweres Heben, ruckartige Bewegungen oder Sport sind absolut tabu.

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3 Tipps um das Brennen der Kaiserschnittnarbe zu verringern

  1. Hygiene: Halten Sie die Narbe sauber. Wundflüssigkeit, Blut oder Eiter sollten bereits einige Tage nach dem Eingriff nicht mehr auftreten. Ein Antiseptikum sollte immer nach dem Duschen oder Waschen aufgetragen werden.
  2. Narbenpflege mit leichten Massagen: Die Hände sollten hier immer sauber sein. Nach 10 bis 14 Tagen (oder, wenn die Kruste abgefallen ist und die Fäden sich aufgelöst haben), können Sie mit der Narbenpflege beginnen. In der Apotheke oder der Drogerie gibt es spezielle Narbencremes oder Öle auf natürlicher Basis. Lavendel- Ringelblumen oder Mandelöle und Cremes, Hyaluron, Harnextrakt oder Zwiebelextrakt haben sich hier als hilfreich erwiesen. Lassen Sie sich im Krankenhaus oder von Ihrem Arzt beraten. Ebenso kann eine weiche Babybürste oder ein Massageroller verwendet werden. Eine der Techniken ist, mit den Fingern in entgegengesetzte Richtung an der Narbe entlang zu fahren (Reißverschluss-Methode).
  3. Bewegung um Durchblutung zu fördern: Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Kaiserschnittnarbe nicht übermäßig gespannt wird. Spazieren oder leichte Dehnübungen können helfen. Lachen, Niesen, Husten oder andere Bewegungen, die die Narbe strapazieren, können ebenfalls zu einem Ziehen führen. Sind aber zumeist ungefährlich.

Fazit

Im Zweifel oder bei anhaltenden Beschwerden sollte immer der Arzt oder die Hebamme konsultiert werden. Wie gut die Narbe heilt, hängt hauptsächlich vom Bindegewebe ab. Allerdings können die Heilung und auch die Narbenbildung mit diesen Tipps begünstigt werden. Geben Sie sich und Ihrer Narbe genügend Zeit und Fürsorge.

Zitat des Monats

„Alle Kinder haben die märchenhafte Kraft, sich in alles zu verwandeln, was auch immer sie sich wünschen.”

Jean Cocteau
(französischer Schriftsteller, 1889 – 1963)