Für viele Frauen ist der Ausfluss ein eher lästiges Übel. Während die einen durchgängig eher wenig Ausfluss haben, sieht es bei anderen Frauen schon ganz anders aus. Auch mit Slipeinlage besteht ein unangenehmes und feuchtes Gefühl im Slip. Beides ist vollkommen normal. Auch abseits der Monatsblutung oder sexueller Erregtheit ist die Scheide nicht immer trocken.
Zwar kann milchiger Ausfluss auch ein Zeichen für verschiedene Krankheiten sein und beispielsweise auf eine Pilzinfektion hindeuten, durchsichtiges und milchig weißes bis hin zu hellgelbes Sekret stellt jedoch meist nichts Ungewöhnliches dar. Nicht verwunderlich also, dass viele Frauen ihrem Ausfluss nur dann etwas mehr Beachtung schenken, wenn sie sich intensiver mit dem Thema Schwangerschaft oder NFP (eine Methode zur Verhütung, die sich „natürliche Familienplanung“ nennt) auseinandersetzen.
Milchigen Ausfluss 4 Tage nach dem Eisprung beobachten
Der Scheidenausfluss oder auch Zervixschleim, wie er medizinisch genannt wird, gibt schließlich eine ganze Menge Auskunft darüber, wo sich eine Frau im Zyklus befindet und ob eine Schwangerschaft wahrscheinlich ist oder auch nicht. Auch wenn der Zervixschleim allein keine verlässliche Auskunft bietet, lohnt es sich, sich etwas näher mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Frauen, die ihren Zervixschleim regelmäßig beobachten und unterstützende Maßnahmen, wie etwa die Temperaturmessmethode für sich nutzen, können meist relativ genau den Zeitpunkt ihrer Periode und ihres Eisprungs vorhersagen. Wird NFP richtig angewendet, schützt diese Methode fast so sicher vor einer Schwangerschaft, wie die Pille. Doch was ist, wenn eine Schwangerschaft angestrebt wird, man sich nicht sicher ist, ob die Verhütung vielleicht nicht doch versagt hat oder sich zum ersten Mal intensiver mit seinem Zyklus auseinandersetzt?
Um den Eisprung herum verändert sich der Zervixschleim zugunsten der Spermien
Zunächst einmal: Milchig weißer Ausfluss vier Tage nach dem Eisprung zu haben, ist nicht ungewöhnlich, sondern sogar ziemlich normal. Eine Frau ist in der Regel nicht nur am Tag ihres Eisprungs fruchtbar, sondern auch einige Tage davor und danach. Bis zu sechs Tage können Spermien nämlich unter optimalen Bedingungen überleben und demnach zufolge so lange warten, bis der Eisprung stattfindet. Die Eizelle selbst ist bis zu 24 Stunden befruchtungsfähig.
Um es den Spermien so einfach wie möglich zu machen, sich ihren Weg zur Eizelle zu bahnen, erhöht sich mit dem Eisprung auch der Östrogenspiegel und sinkt nach Eisprung wieder. Der Zervixschleim wird milchig und bietet somit ein perfektes Milieu für Spermien. Bis zu vier Tage nach Eisprung kann der Ausfluss dabei milchig bleiben.
Vermehrter Ausfluss tritt häufig im Zuge einer Schwangerschaft auf
Auch wenn vermehrter Ausfluss für eine Schwangerschaft spricht und viele schwangere Frauen mit sehr starkem Ausfluss zu tun haben, ist es zu diesem Zeitpunkt noch zu früh, um eine mögliche Schwangerschaft in Betracht zu ziehen. Auch eine erfolgreiche Einnistung kann auf diese Weise nicht vorhergesagt werden. Nicht nur für Ausfluss als Symptom einer Schwangerschaft ist es vier Tage nach Eisprung noch zu früh: Auch alle anderen Symptome, die mit einer Schwangerschaft in Verbindung gebracht werden, können zu diesem Zeitpunkt noch nicht auftreten.
Mögliche Schwangerschaftssymptome sind frühestens mit dem Ausbleiben der Periode wahrnehmbar. Alle Veränderungen, die schon vorher wahrgenommen werden, können auch auf die bevorstehende Periode deuten oder eine ganz normale Begleiterscheinung des Zyklus sein. Um eine Schwangerschaft sicher zu bestätigen, sollte mindestens bis zum Tag der einsetzenden Periode gewartet werden. Ein Schwangerschaftstest oder der Gang zum Frauenarzt können ab Fälligkeit der Periode ebenfalls Gewissheit bringen.
Wer auf Nummer sicher gehen will, wartet dennoch noch einige Tage ab: Auch ein jahrelanger regelmäßiger Zyklus kann sich jederzeit verschieben. Auch ist es für Laien und ohne entsprechendes Know How oder die dafür benötigten Gerätschaften nicht hundertprozentig sicher, den Stand des Zyklus zu ermitteln — auch dann nicht, wenn Zervixschleim und Temperatur genau beobachtet werden.