Die ersten Wochen nach der Geburt vergehen wie im Flug und sind turbulent. Gerade dann, wenn das Stillen oder der Rhythmus mit der Anfangsmilch im optimalen Bereich laufen, kommt die Frage nach der Beikost auf. Beikost ist die Nahrung, die zur Milch hinzugefüttert wird. Zur Beikost zählen Tee, Wasser und Breie mit unterschiedlichen Zutaten. Ein guter Zeitpunkt für den Start liegt zwischen dem 5. und 7. Lebensmonat.
Das Kleinkind wird jetzt aktiver, kann den Kopf allein halten und verfolgt bereits mit großem Interesse das Geschehen am Familientisch. Dies ist ein sicheres Zeichen dafür, dass die Zeit gekommen ist, den ersten Brei zu servieren. Unabhängig davon, ob Eltern den Brei selbst kochen oder ein Gläschen wählen, sollte der Haushalt auf die Breizeit vorbereitet werden. Ein guter Kinderteller aus unzerbrechlichem Material, einige babygerechte Löffel und einfach waschbare Baumwoll-Lätzchen gehören zur Grundausstattung. Die Zeit, in der das Baby andere Konsistenzen und Geschmäcker kennenlernen wird, ist ein großes Abenteuer, das nicht fleckenlos vorübergeht.
Warum ist Beikost so wichtig?
Die Entwicklungsschritte beim Baby sind riesig. Bereits ab dem fünften Monat sind viele Kinder bereit, die Welt zu entdecken. Die ersten Zähne kommen und der Verdauungstrakt ist so weit entwickelt, dass ein Säugling neben einer Milchmahlzeit auch festere Nahrung aufnehmen kann. Babys benötigen mit steigender Aktivität mehr Nährstoffe und Kalorien, damit sie sich weiter so rasant entwickeln können. Muttermilch und Anfangsnahrung liefern allein nicht mehr genug Energie. Brei aus Gemüse, Getreide oder mit Fleischzusatz gleicht das Defizit aus.
Nur keinen Stress
Von der Milch zum Brei ist eine große Umstellung für Kinder. Manchmal klappt es problemlos. Andere Kinder brauchen Monate, um sich umzustellen. Jedes Kind ist individuell. Eltern sollten mit einem Brei aus einer Gemüsesorte beginnen. Das muss nicht nur Karotte sein. Auch andere milde Gemüsesorten wie Pastinaken oder Kürbis sind gut geeignet. Der erste Gemüsebrei sollte 3- 4 Tage gefüttert werden. Ein schneller Wechsel der Gemüsesorten oder eine zusätzliche Zutat sind nicht sinnvoll – das Kind braucht Zeit, sich an den Geschmack und die ungewohnte Nahrungsaufnahme zu gewöhnen. Der Zeitraum erlaubt Eltern, die Reaktionen des Kindes zuverlässig einzuschätzen.
Vorlieben und Abneigungen bilden sich heraus und der Körper des Kindes hat Zeit zu reagieren. Lebensmittelunverträglichkeiten lassen sich mit einer langsamen Erweiterung der Lebensmittel viel leichter entdecken. Vielen Kindern reichen am Anfang ein bis zwei Löffel vom Brei. Das ist ganz normal. Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass einige Kinder zunächst nicht vom Löffel essen möchten. Eltern sollten immer wieder geduldig probieren, den Brei anzubieten und es zu versuchen. Es kann helfen, etwas Muttermilch unter den Brei zu mischen und so den vertrauten Geschmack mit etwas Neuem zu kombinieren. Nach dem Brei sollte Zeit zum Kuscheln sein, denn dies erinnert an die vertraute Stillzeit.