Kinderalltag

Vom Samen zur Ernte: Wie vertikale Gärten Kinder in leidenschaftliche Gärtner verwandeln

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Gemeinsam mit den Kindern im Garten zu graben und zu spielen bringt Spaß für Groß und Klein. Die Kleinen lernen die Natur hautnah kennen und gleichzeitig wird der Garten auf Vordermann gebracht. Für all jene, die nur wenig Platz zur Verfügung haben oder ihren Garten etwas kreativer gestalten möchten, sind vertikale Gärten die optimale Lösung. Wir zeigen, welche Vorteile die vertikale Bepflanzung mit sich bringt und wie Kinder dafür begeistert werden können.

Vertikaler Garten für Innen und Außen

Bei vertikalen Gärten handelt es sich um eine Art der Bepflanzung, bei der die Pflanzen senkrecht nach oben wachsen. Statt breiter Beete, in denen die Pflanzen nebeneinanderstehen, werden die Pflanzen hier gezielt so gesetzt, dass sie lediglich in die Höhe schießen – meist entlang einer Wand oder in mehreren übereinander angebrachten oder hängenden Behältern. Vertikale Gärten können sowohl im Inneren der Wohnung – beispielsweise zur Verschönerung der Wohnzimmerwand oder eines hohen Büros – als auch außen auf Balkonen oder Terrassen zur Anwendung kommen. Hier sind es speziell urbane Räume, in denen besonders viele Menschen diese Art der Bepflanzung nutzen, da der oft beschränkt verfügbare Raum so bestmöglich genutzt wird.

Befestigungsmöglichkeiten

Für das vertical gardening bieten sich grundsätzlich drei Möglichkeiten zur Befestigung an: an der Decke, an der Wand oder am Boden. Dabei ist jede auf ihre eigene Weise vorteilhaft:

Vertikale Gärten lassen sich auf mehrere Arten gestalten (© viplounge.ch)

An der Decke

Die Befestigung an der Decke lässt bei einer großen Deckenhöhe darunter noch jede Menge Platz für eine gemütliche Sitzecke oder andere Einrichtungsgegenstände. Hier eignen sich hängende Systeme wie Blumenampeln oder Hängeregale.

An der Wand

Bei der Montage an der Wand kann mit verschiedenen Behältnissen und Regalkonstruktionen gearbeitet werden. An Rankgittern oder ähnlichen Gitterkonstruktionen können gleich mehrere Blumentöpfe und -kästen befestigt werden. Auch Kletterpflanzen bahnen sich hier ihren Weg nach oben. Wem das zu langweilig ist, ist mit einer Leiter, an deren Sprossen die Blumenkästen befestigt werden, gut beraten.

Am Boden

Als Letztes gibt es noch die Option, den vertikalen Garten vom Boden aus zu errichten. Dafür eignet sich beispielsweise eine Europalette, die seitlich aufgestellt und so zu einem Pflanzregal umfunktioniert wird. Egal, auf welche Weise der vertikale Garten schließlich befestigt wird – in jedem Fall sollte darauf geachtet werden, dass alle Teile fest fixiert und verschraubt sind. Auch sollten keine Splitter oder Nagelköpfe herausragen, da sich die Kleinen daran verletzen könnten. Falls doch etwas passiert, ist eine gute Erstversorgung essentiell für einen schnelle Wundheilung.

Vorteile für Groß und Klein

Das Gestalten vertikaler Gärten bringt gleich mehrere Vorteile. Groß und Klein können sich gemeinsam am Graben und Buddeln erfreuen und dabei zusehen, wie Pflanzen neue Blätter formen, zu blühen beginnen oder einfach nur immer weiter gen Himmel wachsen. Das schafft einen Ausgleich zum oft stressigen Familienalltag.

Bessere Luftqualität

Ein immenser Pluspunkt von Pflanzen ist, dass sie die Luftqualität verbessern. Sie können sowohl Kohlendioxid als auch Schadstoffe aus der Luft aufnehmen und geben als Gegenzug frischen Sauerstoff ab. Dadurch verbessert sich das Raumklima im Wohnzimmer, Büro oder auf dem Balkon – je nachdem, wo die vertikalen Gärten angebracht sind – enorm.

Kühlung im Sommer

Abgesehen davon haben Pflanzen eine kühlende Wirkung. Sie geben bis zu 90 Prozent des Gießwassers wieder an ihre Umgebung ab, wodurch die Luftfeuchtigkeit steigt. Besonders im Sommer, der aufgrund des Klimawandels zunehmend heißer wird, kommt diese Funktion durchaus gelegen.

Hübscher Lebensraum für Insekten

Vertikale Gärten sind nicht nur ein echtes Highlight im Garten, sie stellen obendrein reichlich Lebensraum für Insekten bereit. Das ist für Kinder sehr spannend, da sie hier die verschiedensten kleinen Tierchen entdecken können. So lernen sie die Natur spielerisch kennen und lernen auch, keine Angst vor Insekten und Co. zu haben. Über den Umgang mit Gefahren, wie etwa Wespen- oder Bienenstichen, sollten Kinder im Vorhinein informiert werden. Dann kann beim Gärtnern nichts passieren.

Wenig Platz, viele Möglichkeiten

Einer der größten Vorteile daran, die Pflanzen senkrecht anzuordnen, ist die effiziente Platznutzung. Denn hier wird der verfügbare Raum bestmöglich eingesetzt. Selbst kleine Wohnungen und Gärten können so mit viel Grün ausgestattet und verschönert werden. Gleichzeitig kann die Anordnung je nach gewählter Konstruktion immer wieder geändert und den eigenen Wünschen angepasst werden.

Pflanzenwahl für maximale Kinderfreunde

Damit Kinder möglichst viel Spaß am Gärtnern haben, kann es vor allem am Anfang helfen, wenn schnellwachsende Pflanzen gewählt werden. Dadurch sehen die Kleinen innerhalb kürzester Zeit erste Erfolge, was ihnen ein gutes Gefühl gibt und damit nicht zuletzt die Motivation hebt. Hier eignen sich beispielsweise Zucchini, Zuckererbsen oder Gurken sehr gut.

Es grünt so grün

Mit nur wenigen Handgriffen ist ein vertikaler Garten geschaffen und kann mit den liebsten Kräutern, Blumen und Gemüse bepflanzt werden. Damit Kinder langfristig Freude am Gärtnern finden, sollten Eltern spielerisch an das Ganze herangehen und sicherstellen, dass sämtliche Verletzungsgefahren im Vorfeld eliminiert werden.

Zitat des Monats

„Alle Kinder haben die märchenhafte Kraft, sich in alles zu verwandeln, was auch immer sie sich wünschen.”

Jean Cocteau
(französischer Schriftsteller, 1889 – 1963)