Erziehung

Schwer erziehbare Kinder: Chancen auf eine positive Entwicklung

Schwer erziehbare Kinder
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Schwer erziehbare Kinder werden mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert, mit denen sie vollkommen überfordert sind. Dies kann dazu führen, dass diese Kinder negative Auswirkungen erfahren, die sich auf ihr gesamtes Leben auswirken können. Eine frühzeitige Identifizierung von schwer erziehbaren Kindern sowie die Einleitung von entsprechenden sowie umfassenden Maßnahmen zur Unterstützung können maßgeblich dazu beitragen, dass sich die Zukunftsperspektive von schwer erziehbaren Kindern deutlich verbessert.

Schwer erziehbare Kinder: Was bedeutet das eigentlich?

Der Begriff „schwer erziehbar“ wird verwendet, um Kinder und Jugendliche zu beschreiben, die durch Regelverstöße und unangepasstes Verhalten negativ auffallen. Schwer erziehbare Kinder sind exemplarisch häufig in der Schule unaufmerksam, aufsässig und zeigen wiederholt aggressive Verhaltensweisen. Der Mangel von Empathie kann ebenfalls ein Zeichen dafür sein, dass ein Kind schwer erziehbar ist.

Bei der Verwendung des Begriffs ist stets zu berücksichtigen, dass die Bezeichnung „schwer erziehbar“ stets subjektiv geprägt ist und keine exakte Beschreibung über das jeweilige Kind liefert. Darüber hinaus passiert es häufig, dass der Begriff stigmatisiert wird und Vorurteile bei Erziehern oder Lehrern hervorrufen kann. Daher ist es von besonders hoher Bedeutung, dass auf jedes betroffene Kind individuell eingegangen wird, um seine Entwicklung im positiven Sinne zu beeinflussen.

Deswegen ist das Thema für unsere Gesellschaft so relevant

Viele Gründe sprechen dafür, dass die Thematik rund um schwer erziehbare Kinder gesellschaftlich relevant ist. Einer der Gründe, die für die Wichtigkeit der Thematik sprechen, ist der Bedarf von individueller Unterstützung. Kinder und Jugendliche sehen sich komplexen Herausforderungen gegenübergestellt, die sie alleine nicht bewältigen können. Wenn Personen in jungen Jahren die Erfahrung machen müssen, dass sie keine Unterstützung bekommen, kann es dazu kommen, dass betroffene Personen die Gesellschaft als Feindbild verinnerlichen.

mädchen streitet mit eltern
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Dadurch wird es für schwer erziehbare Kinder und Jugendliche noch schwieriger, sich an Regeln und Normen anzupassen, sodass sie vermehrt auffallen – beispielsweise durch Vandalismus oder aggressives Verhalten gegenüber anderen Menschen. Es ist somit ein wichtiges Anliegen, dass schwer erziehbare Kinder frühzeitig identifiziert werden können, um sie zu unterstützen, bevor sich Probleme weiter hochschaukeln und zu einer Eskalation führen können.

Darüber hinaus sind schwer erziehbare Kinder besonders häufig von Benachteiligungen betroffen, da sie nicht selten aus Familien stammen, in denen soziale, psychologische und/oder wirtschaftliche Probleme vorliegen. Dies führt dazu, dass sie traumatische Erfahrungen machen, welche sich widerrum negativ auf ihre weitere Entwicklung, ihre psychische Gesundheit sowie ihre soziale Integration in die Gesellschaft auswirken.

Weitere Gründe

Ein weiterer Grund für die Relevanz der Thematik ist, dass schwer erziehbare Kinder in der Schule die Qualität des Unterrichts enorm beeinflussen können. Darunter leiden dann auch verhaltensunauffällige Kinder, da viele Unterrichtsstörungen zu Unterbrechungen führen, die sich negativ auf die Konzentration aller Kinder auswirken können. Des Weiteren können Kinder Ängste entwickeln, wenn sich schwer erziehbare Kinder besonders aggressiv verhalten. Daher ist es besonders wichtig, dass Lehrkräfte tiefgehende Kenntnisse in der Thematik haben, um schwer erziehbare Kinder identifizieren und entsprechende Maßnahmen einleiten zu können.

Nur auf diesem Weg kann verhindert werden, dass das Verhalten des schwer erziehbaren Kindes negative Auswirkungen auf andere Kinder im gleichen Umfeld hat. Zudem ist das Thema wichtig, um schwer erziehbaren Kindern Chancen auf eine positive Entwicklung bieten zu können. Dies gelingt jedoch nur, wenn das Bildungssystem in seinen Strukturen so aufgebaut ist, dass schwer erziehbare Kinder aufgefangen und inklusiv gefördert werden anstatt die Problematik weiter zu verschärfen.

verzweifelte mutter
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Ursachen, die zu schwerer Erziehbarkeit bei Kindern führen

Gilt ein Kind als schwer erziehbar, liegen die Ursachen dafür in der Regel im familiären Hintergrund. Es zeigt sich häufig, dass schwer erziehbare Kinder aus Familien stammen, die von hoher Armut betroffen sind. Auch ist festzustellen, dass bei mindestens einem Elternteil eines schwer erziehbaren Kindes eine Suchtproblematik vorliegt. Auch Konflikte, die innerhalb der Familie bestehen, können dazu führen, dass Kinder auffällige Verhaltensweisen entwickeln. Darüber hinaus können die Probleme auch durch Umweltfaktoren herbeigeführt werden. Solche Umweltfaktoren sind beispielsweise durch Schulbedingungen oder fehlende Angebote der Unterstützung gegeben.

Der Umgang mit schwer erziehbaren Kindern

Ein angemessener Umgang mit schwer erziehbaren Kindern ist besonders wichtig, um positiv auf die weitere Entwicklung Einfluss nehmen zu können. Zeigt ein Kind Verhaltensauffälligkeiten, sollten schnellstmöglich Maßnahmen im Sinne der Prävention eingeleitet werden. Darüber hinaus bestehen verschiedene Therapien, die Betroffene in Anspruch nehmen können. Therapeutische Ansätze, die bei schwer erziehbaren Kindern häufig zum Einsatz kommen, sind beispielsweise Verhaltens- oder Familientherapien. Schulische Förderung ist ebenfalls wichtig. Dies kann beispielsweise durch die Schulsozialarbeit erfolgen oder indem sonderpädagogische Maßnahmen zur Unterstützung des Kindes eingeleitet werden.

konflikt bei der erziehung
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Lässt sich die Situation verbessern?

Die Lage von als schwer erziehbar geltenden Kindern und Jugendlichen kann erheblich verbessert werden, wenn gezielte Maßnahmen und umfassende Strategien, die therapeutische und pädagogische Ansätze berücksichtigen, zum Einsatz kommen. Die Zusammenarbeit von Erziehern, Lehrern und weiteren Fachkräften sowie den Eltern kann einen großen Einfluss auf die Entwicklung von schwer erziehbaren Kindern haben. Um dies erfolgreich umzusetzen, ist es von hoher Bedeutung, dass Erzieher und Lehrkräfte ausreichend gefördert werden, um dazu beitragen zu können, dass schwer erziehbare Kinder eine Verbesserung ihrer Zukunftsperspektive erhalten.

Die Aussichten auf Verbesserungen für die Lage von schwer erziehbaren Kindern sind positiv zu bewerten, wenn die Unterstützung konsequent und nachhaltig erfolgt. Dabei gilt stets zu berücksichtigen, dass dies jedoch einen langfristigen Prozess darstellt. Arbeiten Eltern, Erzieher und Lehrkräfte gemeinsam, sind die Chancen jedoch durchaus gut, dass als schwer erziehbar geltenden Kindern eine Eingliederung in die Gesellschaft gelingt.

Über den Autor

Jenny

Zitat des Monats

„Alle Kinder haben die märchenhafte Kraft, sich in alles zu verwandeln, was auch immer sie sich wünschen.”

Jean Cocteau
(französischer Schriftsteller, 1889 – 1963)