In der Schwangerschaft gilt es einige Ernährungsregeln zu beachten. Eine Schwangere darf eben doch nicht alles zu sich nehmen, worauf sie Lust hat. Auch die klassischen Schwangerschaftsgelüste rechtfertigen nicht den Wunsch, bestimmte Speisen oder Getränke, zu genießen. Warum sind währen der Schwangerschaft gewisse Lebensmittel und Getränke tabu? Ganz einfach: Sie schaden der Entwicklung des Ungeborenen.
Frauenärzte und Genetiker, die sich mit der Fötusentwicklung befassen, raten werdenden Müttern nicht grundlos vom Alkoholkonsum ab. Für ein Ungeborenes sind alkoholische Getränke nichts als Gift. Das gilt auch für das angeblich gestattete Gläschen Rotwein. In die Tabuzone fällt ebenfalls Nikotin. Doch nicht nur Alkohol und Nikotin sind in der Schwangerschaft deplatziert, sondern auch rohe Wurst-, Milch- und Käseprodukte. Gekochte Wurstprodukte wie Lyoner sind erlaubt. Früchtetees sind ebenso gestattet. Allerdings sind bittere Teesorten oder rohe Wurstwaren in der Schwangerschaft unerwünscht. Deshalb taucht bei Schwangeren die Frage auf, ob Pfefferbeißer in der Schwangerschaft erlaubt sind.
Pfefferbeißer – die unbekannte Grauzone unter den Lebensmitteln in der Schwangerschaft
Um die Frage zu klären, ob Pfefferbeißer in der Schwangerschaft (k)eine gute Idee sind, ist es wichtig zu wissen, was Pfefferbeißer überhaupt sind. Dabei handelt es sich um eine Wurstspezialität. Sie setzt sich aus grob zerkleinertem Schweinefleisch zusammen. Ihren einzigartigen Geschmack verdankt die Wurst den unterschiedlichen Gewürzen. Wie aus dem Namen bereits hervorgeht, dominiert der Pfeffer bei dieser beliebten Wurstspezialität.
Pfefferbeißer sind geräucherte Würste, die nicht durchgegart sind. Demzufolge können in dem Fleisch Listerien vorkommen. Für gesunde Menschen – oder eben Nicht-Schwangere – sind sie in der Regel ungefährlich. Zudem bekämpft das Immunsystem die unerwünschten Übeltäter mühelos. Darüber hinaus erkennen Betroffene die Infektion über einen längeren Zeitraum nicht einmal.
Welche Symptome weisen auf eine Infektion mit Listerien hin?
Eine Infektion mit Listerien macht sich an den Symptomen wie Muskelschmerzen, Fieber, Erbrechen und Durchfall bemerkbar. Zu allem Überfluss lassen sich diese Begleiterscheinungen ziemlich leicht mit den typischen Grippebeschwerden verwechseln. Während einer Schwangerschaft ist diese Infektion jedoch gefährlich – und heimtückisch. Eine Schwangere käme bei den Beschwerden nicht unmittelbar auf die Idee, an einer Listerieninfektion zu leiden.
Für sie selbst wäre die Infektion nicht so dramatisch, aber für das Ungeborene. Denn das unentwickelte Immunsystem des Fötus kann mit den Bakterien nicht fertig werden. Stattdessen kann es zu einer Blutvergiftung kommen. Diese löst oftmals eine gefährliche Frühgeburt aus. Je nachdem wie weit die Schwangerschaft vorangeschritten ist, treten Schäden beim Neugeborenen auf.
Sterben Listerien beim Räuchern nicht ab?
Listerien sterben erst bei einer Temperatur von ungefähr 70 Grad Celsius ab. Während des Kalträucherns wird diese erwünschte Temperatur nicht erreicht. Insofern besteht die Gefahr einer bakteriellen Verunreinigung, die einer Schwangeren schadet. Es wäre möglich, die Gefahr der Bakterienverunreinigung zu reduzieren, indem man die Wurst anbrät. Ansonsten sollten Schwangere ihrem Ungeborenen zuliebe gänzlich auf Pfefferbeißer verzichten. Zu groß ist die Gefahr einer Infektion, die eine unerwünschte Blutvergiftung oder Frühgeburt auslöst.
Dürfen Schwangere erhitzte Pfefferbeißer verzehren?
Eine Hitzezufuhr reduziert das Infektionsrisiko erheblich. Deswegen sollen – gerade Schwangere – nur gut durchgegartes Fleisch essen. Eine Temperatur, die über 70 Grad Celsius liegt und mindestens zwei Minuten dauert, ist sowohl für Listerien als auch für Toxoplasmen tödlich. Dennoch sollten Schwangere sowohl auf konventionelle als auch auf gebratene und gegrillte Pfefferbeißer gänzlich verzichten. Denn ab 150 Grad Celsius entstehen aufgrund von Pökelsalz, die ebenso in den Pfefferbeißern vorhanden sind, Nitrosamine. Diese stehen im Verdacht – bereits in geringen Mengen – sowohl erbgutschädigend als auch krebserregend zu sein.
Gilt das auch für ein kurzzeitiges Kochen in einem reichlichen Eintopf? In dieser Hinsicht sinkt die Gefahr einer bakteriellen Verunreinigung. Infolgedessen sind die Pfefferbeißer unbedenklicher. Außerdem ist eine Kombination mit Nahrungsmitteln, die reich an Vitamin C sind, sinnvoll. Kartoffeln enthalten Vitamin C, das die Entstehung der Nitrosamine effektiv hemmt. Wer jedoch auf Nummer sichergehen will, verzichtet während dieser besonderen Zeit komplett auf Pfefferbeißer.
Sind Pfefferbeißer in der Stillzeit erlaubt?
Schwangere sollten auf Pfefferbeißer verzichten, doch Mütter, die ihr Baby stillen, dürfen Pefferbeißer genießen. Das liegt daran, dass Listerien keinen Weg über die Muttermilch zum Säugling finden. Zwar kann sich die Mutter immer noch mit einer bakteriellen Infektion anstecken, doch für den Säugling stellt diese keine Gefahr dar.