Wie führe ich ein glückliches Leben? Diese Frage hängt zum einen von der Gesellschaft ab, in der man lebt. Es ist wichtig, sich in ihr einigermaßen wohlzufühlen. Und die größten Bemühungen, sich selbst um das Glücklichwerden zu kümmern, helfen nicht viel, wenn die Menschen um einen herum traurig sind. Glück ist ansteckend. Doch auch die Lebensqualität eines Landes ist ein entscheidender Glücksfaktor. In diesem Artikel werden Sie zudem Glücksdefinitionen kennenlernen und herausfinden, was Lehrer in der Schule von dem Begriff halten.
Gesellschaftliche Instanzen: Die Lebensqualität ist ein wichtiger Faktor für das Glück
In einer Gesellschaft verändern sich Lebensqualität und -standard andauernd. Insofern muss erst einmal eine Definition der beiden Begriffspaare geschaffen werden. Die Erklärung, was Lebensqualität überhaupt ist, verändert sich mit der Zeit und ist von Kultur zu Kultur unterschiedlich. Fest steht auf jeden Fall, dass unterschiedliche Elemente die Erhaltung eines hohen Lebensstandards sicherstellen. Das fängt an mit kleineren Einheiten wie Familien und Hausständen und dehnt sich aus bis auf Organisationen, Märkten und Institutionen.
Die materiellen Güter sind eine Grundlage für die Lebensqualität, es ist aber auch wichtig, von anderen unterstützt zu werden und soziale Kontakte zu pflegen. Außerdem wird man glücklicher, wenn man selbst anderen hilft. Der Begriff der Lebensqualität ist eine subjektive Wahrnehmung jedes Einzelnen. Positives Denken wirkt sich förderlich auf die Gesundheit und das Glücklichsein aus. Die Fähigkeit zu einem optimistischen Mindset ist auch das Ergebnis der gesellschaftlichen und erzieherischen Prägung.
Was ist eigentlich Glück?
Glück ist ein abstrakter Begriff. Viele Menschen haben sich Gedanken darüber gemacht, was Glück ist und wie es sich anfühlt. Zum Beispiel Aristoteles. Er war der Meinung, Glück führe zum Erfolg im Leben. Mit Zufall habe es nichts zu tun. Einem alten Spruch zufolge resultiert das Glücklichsein aus Unwissenheit über Dinge, die nicht veränderbar sind. Diesen Gedanken lehnt Aristoteles klar ab.
Heutzutage wird der Glücksforschung eine hohe Bedeutung zugemessen. Besonders Psychologen und Hirnforscher versuchen, wissenschaftlich zu ergründen, weshalb sich Menschen glücklich fühlen. Auch in Politik und Wirtschaft beschäftigt man sich damit. Mittlerweile wurde weitgehend mit der Vorstellung aufgeräumt, dass materieller Besitz, wie Geld oder Häuser am glücklichsten machen. Schließlich sind solche Dinge eindeutig feststellbare Sachen, die einer Person zugeordnet werden können. Das Glück ist jedoch in der Regel ein subjektiv wahrnehmbares Gefühl.
Ich fühle mich nicht glücklich: Woran kann das liegen?
Wenn sich jemand nicht glücklich fühlt, kann das verschiedene Gründe haben. Manche haben zu wenig Freizeit oder können sich nicht intensiv genug mit den wichtigen Dingen im Leben beschäftigen. Wenn ein anderer Forderungen stellt, wirkt sich das oft schlecht auf das eigene Glücksgefühl aus. Viele unserer Mitmenschen unterliegen einem gesellschaftlichem Leistungsdruck. Das Image einer Person hängt viel von materiellen Symbolen, wie Autos oder Immobilien ab, also von Dingen, die nach OECD-Statistiken gar nicht unbedingt glücklich machen.
Wie lerne ich, glücklich zu sein?
Das Thema Glück wird in der Pädagogik oft vernachlässigt. Teilweise wird es dort sogar als vollkommen unnütz betrachtet. Die beiden zentralen Themen der Pädagogik heißen Erziehung und Lernen. Glück ist jedoch ein Gefühl, das jeder anders wahrnimmt. Die einen stufen den Begriff als nicht so wichtig ein; für sie ist das Glück nur die Abwesenheit von Schmerz. Andere wiederum sind der Meinung, wer noch nie eine Person geliebt hat, habe auch noch kein Glück erfahren. Dennoch existieren abweichende Meinungen unter Pädagogikprofessoren und auch unterschiedliche Vorstellungen von Lehrern darüber, was es bedeutet, glücklich zu sein.
Joachim Münch zum Beispiel ist der Ansicht, ein zufriedener Mensch, der sowohl positiv in die Zukunft sieht als auch gerne an Geschehenes zurückdenkt, sei glücklich. Außerdem gehöre das Bewusstsein, möglicherweise unglückliche Dinge zu erleben, zum Glück. Die Ausgeglichenheit zwischen Pech und Freude mache einen entscheidenden Unterschied in der Wahrnehmung der Lebensqualität aus. Manchen Eltern ist es wichtig, dass ihre Kinder in der Schule beigebracht bekommen, glücklich zu werden. Der Staat solle ihnen also beibringen, was Glück bedeutet. Zumindest, wenn diese Aufgabe der Lehrer in den Lehrplan geschrieben wird. Dies ist eine Sache, die man diskutieren kann.
Ein interessanter Aspekt bei diesem Thema könnte sein, darüber nachzudenken, welche einzelnen Schritte zum Glücklichsein führen. Auch die Gelegenheiten, bei denen man in der Schule über Glück reden kann, müssen ausgearbeitet werden. Ist es notwendig, ein ganzes Schulfach dem Thema Glück zu widmen oder soll es nur am Rande einzelner Fächer Erwähnung finden? Es wurden auch schon fächerübergreifende Lösungen vorgeschlagen. Wenn alle Kinder begriffen haben, dass Mathe glücklich macht, kann man ihnen als Nächstes beibringen, weshalb die Kreativität im Kunstunterricht, aber auch in der Musik das Glücksempfinden verbessert.
Fazit: Glück ist eine vielfältige Angelegenheit neben gesellschaftlichen Instanzen
Nun haben Sie einiges über das Glücklichsein im gesellschaftlichen Kontext erfahren. Dabei ist Ihnen sicherlich aufgefallen, dass „Glück“ gar kein so simples Thema ist, wie es von vornherein erscheint. Das fängt schon mit der Definition an und endet bei der subjektiven Wahrnehmung des Einzelnen noch lange nicht. Von außen hin lässt es sich gar nicht so einfach feststellen, ob jemand im Inneren glücklich ist. Ist sie unglücklich, weil sie gerade nicht lacht? Und wirkt seine muntere Art nur aufgesetzt oder ist sie echt? In jedem Fall lohnt es sich zur Verbesserung der Lebensqualität, wenn Sie sich um Ihr Glücksempfinden zu kümmern. Sollten Sie noch nicht glücklich sein, wünschen wir Ihnen alles Gute bei der Glückssuche!